Kurzbeschreibung

A quality of intentional or unintentional ‚flarfiness‘. A kind of corrosive, cute, or cloying, awfulness. Wrong. Un-P.C. Out of control. ‚Not okay‘. (Gary Sullivan)

Wer sich als Lehrer/in im Unterricht seinen Schülerinnen und Schülern mit dem Thema Lyrik anzunähern versucht, wird oft feststellen, dass dies auf der anderen Seite nicht auf sehr viel Gegenliebe stößt. Oftmals liegt die Zurückweisung aber nur in einer etwas verengten Sichtweise von dem, was wir in der Schule gerne unter Lyrik verstehen. Wenn wir unseren Blick jedoch bewusst für jene Bereiche von Lyrik öffnen, die selbst etwas Widerständisches im Kontext der „Hochkammliteratur“ sein wollten, dann tun sich auch für den Unterricht ungeahnte Bereiche auf, die selbst für adoleszente Jugendliche spannend sein können. Einfacher formuliert: Schwitters und Jandl sind tendenziell pubertätsverträglicher als Goethe und Hölderlin.

Auch aus schreibdidaktischer Sicht bietet Lyrik vielseitige Anregungen: End- und Stabreimen, der Nachbau einfacher metrischer Formen, wie Elfchen und Haiku, sind nur einige der gängigen Auseinandersetzung auf schreibdidaktischer Ebene in der Schule. Noch spannender wird die Sache, wenn sich durch kleine Fingerübungen zum kreativen Schreiben ganze poetologische Konzepte (er)klären lassen. Exemplarisch dafür kann das Erstellen von  „flarf poetry“ nach dem Muster dadaistischer Manifeste sein.

Die Station „Flarf poetry – Dada 2.0“, die in Zusammenarbeit des „Didaktikzentrums für Text- und Informationskompetenz (DiZeTIK)“ und dem „Zentrum für Lerntechnologie und Innovation (ZLI)“ an der Pädagogischen Hochschule Wien entsteht, bietet eine Anleitung zur Erstellung von „Flarf poetry“. Besucher/innen folgen vor Ort an einem PC dazu genauen Anweisungen, die aus Tristan Tzaras „To Make a Dadaist Poem“ hergeleitet und auf das Medium „Internet“ übertragen wurden.

Die Ergebnisse werden ausgedruckt und aufgepinnt. Ebenso können Sie gleich via Twitter mit der „Welt da draußen“ kommuniziert werden. Das Szenario wird abschließend auf einer Webseite für den späteren Einsatz im Unterricht aufbereitet.

So kann jeder Besucher/jede Besucherin selbst erleben, wie spielerisch und lustvoll Gedichte schreiben sein kann, bevor man sich damit im Unterricht seinen Schülerinnen und Schülern annähert.

Flarf Poetry - wie funktioniert's?

Aus: Puff-Trojan und H.M. Compagnon (Hrsg.): dada Almanach

Flarf poetry – Dada 2.0 für die Schule

Aspalter, Christian: Flarf poetry – Dada 2.0 für die Schule. In: Erziehung und Unterricht (2017), Nr. Heft 7-8, S. 63–67

Beispiele

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Unter diesem Link finden Sie Beispiele, die bei der Veranstaltung an der PH Wien entstanden sind.

Weiterführende Links

Flarf Poetry: AMIRITE

Literaturhinweis

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Porombka, Stephan ; Ortheil, H.-J. (Hrsg.): Schreiben unter Strom: Experimentieren mit Twitter, Blogs, Facebook & Co. Mannheim, Zürich : Dudenverlag, 2012 — ISBN 3-411-74921-0
 

Lino-Canvas (Flarf-Poetry)

  1. Poste dein Gedicht auf der Lino-Canvas des Workshops
  2. Trage dein Gedicht in der Gruppe (3-5 Personen) in einer der folgenden Grundstimmungen vor: aufgeregt, gelehrt, sehr feierlich, traurig; du darfst ruhig ein wenig übertreiben ;-)
  3. Nimm mit deiner Handy-Kamera ein illustratives Bild zu deinem Gedicht auf und sende es ohne Betreff per E-Mail an 36122422.4179@e.linoit.com Schreibe den Titel deines Gedichts in die erste Zeile deiner E-Mail!

Beispiel-Canvas: Visual Literacy