Herzlich willkommen auf der Maharaseite des PH-Wien-Forschungsprojektes!

 

 “Die Rolle des selbstorganisierten Lernens im Kontext der ePortfolioarbeit am Beispiel der Schulpraktischen Studien an der Pädagogischen Hochschule Wien – Mahara als technischer Hindernislauf oder supportive methodische Perspektive?

 

Mahara ist eine lernerInnenzentrierte E-Portfolio-Software mit Community-Funktionen, die als Open Source Projekt von Neuseeland aus entwickelt wird (mahara.org). 

Mahara ist ein ePortfolio, das unterschiedlich Kulturtechniken, wie zB die Kollaboration bzw. Reflexion bei diversen Lern/Lehrprozessen unterstützt. Vor allem der Bereich des digitalen, selbstorganisierten Lernens stellt für die LehrerInnenausbildung eine große Herausforderung dar, da neue Kulturtechniken erarbeitet und vermittelt werden. Durch diese neuen Techniken „[…] entwickeln sich neue Formen von Kontrolle und Selbstkontrolle.“ (Meyer in: Meyer, et. al., S. 11).

„Selbstorganisiertes Lernen wird als Strategie zur Umsetzung des von der EU geforderten „Lebenslangen Lernens“ angesehen und ist damit eine Herausforderung für den tertiären Bildungssektor.“ (Hornung-Prähauser, 2010, S. 246)

Selbstorganisiertes Lernen zeigt:

  • Die Entwicklung zu einem mündigen Menschen, der Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Autonomie im Lernen entwickelt;

  • Die Entwicklung von Handlungskompetenz bzw. Selbstständigkeit im Denken und Handeln (z.B. einzuschätzen, wo welches Wissen zu finden ist; zu wissen, welches Wissen man für welche Aufgabe braucht; Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden; Zusammenhänge herstellen und Unterschiede erkennen können);

  • Die Entwicklung von Lernkompetenz (als Vorbereitung auf ein langes Berufsleben);

  • Die Unterstützung der sozialen Kompetenz (Dimai 2005: 15ff. in: Hornung-Prähauser, 2010, S. 246)

 

Ein evidentes Medium für die Entfaltung „[…] der freie[n] Wahl der Lernwege und Lernziele“ (Reinmann in: Meyer S. 35) ist das Prinzip des ePorfolios. Ein Querschnitt durch die bestehende wissenschaftliche Literatur konstatiert grundsätzlichen Konsens bei einem gewissen Mehrwertpotenzial von ePortfolios: „E-Portfolios können die selbstbestimmte, selbstgesteuerte und eigenverantwortliche Kompetenzentwicklung der Lernenden unterstützen […]“ (Reinmann in: Meyer, S. 35). Die Etablierung einer forschungstechnischen Perspektive, i.e. die Beforschung von selbstgesteuerten Lernprozessen vor allem im stark reflektiven Kontext der Schulpraktischen Studien der PH Wien erscheint in Anbetracht unterschiedlicher ExpertInnenmeinungen als durchaus legitim: „Es wird in Zukunft immer wichtiger werden, LernerInnen zu befähigen ihren eigenen Lernprozess selbst zu steuern. Autonome LernerInnen brauchen dazu Fertigkeiten auf einer Meta-Ebene; sie müssen Lernen lernen.“ (Baumgartner in: Hornung-Prähauser et.al., S.88).Vor allem im Kontext der LehrerInnenprofessionalisierung erscheint es als legitim, die oben genannten Ansätze des selbstgesteuerten bzw. selbstorgansierten Lernens in Zusammenhang mit einem auf diesen pädagogischen Grundsätzen basierendem Tool wie Mahara (selbstorgansiertes Lernen, Reflexion, Kollaboration) hausintern zu beforschen. 

Das Forschungsprojektteam unter Leitung von Dr. Thomas Strasser hat das mittlerweile abgeschlossen Forschungprojekt in vier Teile gegliedert:

  1. Hauptaugenmerk im 1. Semester liegt auf der Erhebung der technischen Implementierungsprozedera von Mahara im Rahmen der Schulpraktischen Studien und der grundsätzlichen valutativen Rezeption (i.e. subjektive Einschätzung/Wahrnehmung von Mahara) bei den Studierenden/Lehrenden.
  2. Der Fokus im 2. Semester wird auf die Herausarbeitung der didaktischen Vielseitigkeit von Mahara-Applikationen gelegt. Ferner wird versucht, kontrastive Evaluationsprozesse hinsichtlich der didaktischen Effektivität der einzelnen Tools (Forum, Gruppen, Nachrichtenfunktion, Artefakte, etc.) herauszuarbeiten.
  3. Das 3. Semester versucht auf analytischer Ebene die Rolle der “digital literacy” vor allem beim Umgang bzw. der didaktischen Implementierung in der Lehre bzw. in den Schulpraktischen Studien bei Studierenden/Lehrenden im Kontext von Mahara zu erfassen.
  4. Semester 4 versucht vor allem auf disseminativer Ebene zu fungieren. Gewonnene Forschungseinsichten bezüglich den Vor- und Nachteilen von Mahara werden im schulpraktischen Einsatz im Rahmen einer offenen Mahara-Instanz für die Öffentlichkeit (Pädagogische Hochschulen österreichweit, FHs, Universitäten) präsentiert. Wissenschaftlich-reflektierter Diskurs (Erfahrungsaustausch, Expertisen) soll angeregt werden.

Die Forschungseinsichten (hermeneutische bzw. qualitative Ausführungen/Analysen) der jeweiligen Abschnitte wurden in Form von wissenschafltichen Papers der Scientific Community dargelegt und sind auf unserer Seite erhältlich.

Abschließend möchten wir uns recht herzlich bei all den Lehrenden, ProfessorInnen und Studierenden bedanken, die sich dazu bereit erklärt haben, Mahara in der Schulpraxis bzw. in der Lehre einzusetzen. Besonderer Dank ergeht an IL a.d. Prof. Dr. Margit Heissenberger und IL OStR. Prof. Mag. Walter Swoboda für die Ermutigung, dieses Projekt zu initiieren bzw. für den kontinuierlichen Support.

Wir hoffen, dass Sie auf unserer Seite nützliche Informationen zum Thema Mahara in der LehrerInnenbildung erhalten und stehen Ihnen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung.

 

Im Namen des gesamten Projektteams wünschen wir “happy browsing”.

Dr. Thomas Strasser (Projektleiter)

Prof. Dr. Gabriele-Kulhanek-Wehlend

Prof. Mag. Sabine Hofmann

Harald Knecht, BA MA

Diana Markovic BA (wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Bence Lukacs (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Markus Reissner (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Ewald Schenkermayr (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Raphael Zemanek (wissenschaftlicher Mitarbeiter bis 2012)